Das Vermächtnis Reginalds an Herrn de Castello de Bahia

Im vollen Besitze seiner geistigen Kraft bestimmt hiermit, Chevalier Reginald Front-de-Boeuf, Reichsritter des Bretonischen Reichsverbandes und Earl der Stadt Colossé seinen letzten Willen. Er werde der Ritterschaft offen kundgetan in der ersten Table Ronde nach seinem Tode, so ist sein Wunsch.

Gez. Bernard Bonacieux
Minor Lord im Dienste Seiner Exzellenz Reginald Front-de-Boeuf
Bestätigt durch sein Siegel am Fuße des Pergaments

Testament

Mein letzter Wille, gegeben zum ersten des Januars im Jahre des Herrn 1204

Auf der großen Suche nach dem heiligen Gral strebe ich nach Erleuchtung und Vergebung meiner Sünden. In der Erkenntnis meines bisherigen Lebens werde ich bis zu meinem Tode, die fünf ritterlichen Tugenden zu erreichen trachten, die da wären, die Stärke, die Weisheit, die Gerechtigkeit, die Güte und die Tapferkeit. Ich erbitte hierbey die Aufnahme meiner Seele in Deinen ewigen Tempel, Herr.

Hierbey sey fürderhin folgendes über den Verbleib meines Eigentums, meiner Rechte, meiner Habe und meiner Güter für den Fall meines Ablebens verfügt.

Ad 1 - Die Vormundschaft meiner Nichte, Justine Front-de-Boeuf, so sie denn nun noch unverheiratet ist, wird bis zu Ihrer alsbaldigen Heirat mit einem bretonischen Sire, mein alter Freund, der ehrenwerte Chevalier Vincent de Castello de Bahia, übernehmen. Lehnt Chevalier de Castello de Bahia diese Bitte ab, so soll sie in klösterliche Obhut gegeben werden, auf dass Justine ihr Leben dem Einen und seinem Willen widmet.
Von Chevalier Vincent de Castello de Bahia soll meine Nichte Justine dann auch zu gegebener Zeit, wohl am Tage ihrer Vermählung, alles über das Schicksal und den Verbleib ihres Vaters erfahren. Das wohlwollende Recht um meine Nichte zu minnen, gab ich bereits dem geschätzten Chevalier Marcellus du Lascard. Es soll ihm mit meinem Tode nicht entzogen sein. Der zukünftige Ehemann Justines soll den Namen Front-de-Boeuf dem seinigen mit der Vermählung anhängen.

Ad 2 - Mein Lehen fällt, bis auf das Chateau Front-de-Boeuf, gemäß meinem Lehnseid zurück an die Krone. Meine Heimburg, le Chateau Front-de-Boeuf, gehört von nun an meiner Nichte und soll später als Mitgift bei Ihrer Vermählung dienen. Sollte meine Nichte in klösterliche Obhut gegeben werden oder sie vor ihrer Vermählung versterben, so soll sie über das Chateau frei verfügen oder es fällt, so Justine es vor ihrem Tode nicht anders verfügte, an meine Schwester, Jeanne Front-de-Boeuf.

Ad 3 - Meine Schwester Jeanne Front-de-Boeuf wird bis zum Ende ihrer Tage oder bis zu ihrer Vermählung in der einsamen, klösterlichen Obhut verbleiben, so sey mein letzter Wille. Als Mitgift soll ihr Bräutigam, in gegebenem Falle, am Tage ihrer Hochzeit, 500 Goldstücke aus der Kammer von Colossé erhalten.

Ad 4 - Der neue Earl von Colossé soll ab dem Zeitpunkt der Vermählung der zukünftige Bräutigam meiner Nichte, Justine Front-de-Boeuf, sein. Sollte Justine in klösterliche Obhut gegeben werden oder sie vor ihrer Vermählung sterben, fällt Colossé an die bretonische Krone. Bis zu diesem Zeitpunkt wird die Stadt Colossé stellvertretend und verantwortlich von meinem treuen Ziehsohn, Chevalier Jean de Veau, verwaltet, so sey mein Wunsch. In der Zeit der Verwaltung sollen alle Einkünfte und Rechte von Colossé ihm frei zur Verfügung stehen. Die beiden mannshohen, eichenen Kisten im Verlies des Chateau d'Ife sollen Chevalier de Veau auf ewig gehören.

Ad 5 - Die beiden Dörfer, Chateullieux und Lebraque, nahe des Klosters zu Colossé so wie die Obhut des Klosters selbst, sollen dem Kreuzherren - Orden, namentlich Seiner Eminenz, Kardinal Rurik Jähzorn, zufallen.

Ad 6 - Das wertvollste Familienartefakt, das Sonnenszepter der Front-de-Boeufs, soll nach stetiger, harter und eingehender Prüfung seiner Fähigkeiten, Bretoniens Glanz und Gloria hauptsächlich im Kampfe, aber auch in Wort und Kultur, würdevoll zu vertreten, immer wieder in den Besitz des amtierenden Champions von Bretonien gelangen. Dies wird nach dem alleinigen Befinden der bretonischen Krone erfolgen.

Ad 7 - Die uralte Kettenhaube der heiligen Vergänglichkeit vermache ich meinem letzten Pagen Birc Bebe, der jetzt im Dienste von Chevalier Vincent de Castello de Bahia steht, auf das er den Ruhm Bretoniens rechtschaffen und stolz mehre. Seinen Hals und sein Haupt soll sie zudem im Gefechte schützen, so wie sie es bei mir tat. Chevalier de Castello de Bahia wird sie ihm am Tage seiner Erhebung in den Knappenstand mit weisem Rate übergeben.

Ad 8 - Meinem alten Mitstreiter und ehemaligen Schützling, Chevalier Dragan Tepes d'Ornbuse, von dem ich hoffentlich Vergebung erfahren habe, genauso wie ich ihm inzwischen seinen verräterischen Eidbruch vergab, sollen 50 Flaschen meines Lieblingsweines als ein Abschiedsgeschenk seines alten Mentors und Freundes nach Trawonien gesendet werden. Die über Jahre hinweg von mir gesammelten, raren Jahrgänge des "Chateau de Roussilon" werden in den tiefen Kellern von Chateau Front-de-Boeuf gelagert und sollen in der Sendung sämtlich vertreten sein. Sie dienen als Symbol meiner tief empfundenen Freundschaft ihm gegenüber, der gegenseitigen, ritterlichen Vergebung und unserer gemeinsamen fränkischen Wurzeln, über meinen Tod hinaus.

Ad 9 - Mein edler Freund und treuer Bruder, Chevalier Heinrich von Reims, möge die Hälfte meines wohl inzwischen erheblichen Goldschatzes, den ich mir über die Jahre durch demutsvolle Enthaltsamkeit, bei meiner Ausrüstung und vom Munde weg, ersparte, zur freien Verwendung erhalten. Die Summe beläuft sich auf runde 5.000 güldene Dublonen. Leb' wohl, mein wackerer Freund und bleib gesund! Möge der Herr immerdar Deinen mächtigen Arm führen!

Ad 10 - Mein edler Freund und treuer Bruder, Chevalier Vincent de Castello de Bahia, soll die andere Hälfte des Schatzes zur freien Verwendung erhalten. Die Dublonen sind in der Familiengruft von Chateau Front-de-Boeuf bewahrt. Ich bitte ihn weiterhin, gemeinsam mit dem ehrenwerten Chevalier Frederick von Wolfengrund meine Nachlassverwalter zu sein. Leb' wohl, mein Bruder und lasse Bretoniens Glanz wieder in den Mittellanden erstrahlen, wie den Phönix aus der Asche auf Deinem Wappenschild!

Ad 11 - Das unzerstörbare Schild der Ewigkeit soll als Symbol unerschütterlicher und treuer Freundschaft meinem ritterlichen Bruder, Chevalier Marcellus du Lascard, gegeben werden. Leb' wohl, mein fränkischer Kamerad, ich habe Deine kompromisslose Loyalité und Deine Entschlossenheit in der Bataille stets sehr geschätzt!

Ad 12 - Dem Fürsten Akrons, Chevalier Miguel Don Pacos, soll mein Rubinring und mein Ritterschwert, als Zeichen starker, freundschaftlicher Verbundenheit übergeben werden. Dein unerschütterlicher Glaube sowie Dein Sinn für Stolz und Gerechtigkeit waren mir ein wahres Vorbild!

Ad 13 - Zu guter letzt, jedoch nicht dem geringsten meiner Freunde, dem Chevalier Mettre au Monde stelle ich meine treuen Mannen, Captain Typhus Thor und Captain Walter Higgins, in den Dienst. Sie sind erfahren in pflichtbewussten Erfüllung von schweren Aufgaben im Dienste der Regulation. Ihre bedingungslose und treue Ergebenheit soll Euch den oft steinigen Weg ein wenig ebenen, mein einstmaliger Knappe und nun lebensfroher Mettre!

 

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