Die Entstehung des Bretonischen Reiches - Chronikeintrag

Im Jahre 685 bretonischer Zeitrechnung (die von der ersten bretonischen Chronik, der Historica Terranica, übernommen wurde, welche aus der Feder des kreuzgläubigen Anton of York stammt, und dementsprechend die Jahre zählt) beauftragte der damalige Duke of York seinen jüngsten Sohn Ector im Namen seiner englischen Majestät und des Hauses York auf dem Festland, zusammen mit noch einigen anderen englischen Edelleuten, neue Kolonien zu erschließen, sei es durch Neubesiedlung oder Eroberung des Landes.

So landeten sie mit einer nicht unbeträchtlichen englischen Streitmacht von 3000 Mann Fußvolk und einigen hundert Siedlern. Nach einem Bündnis mit den dort siedelnden keltischen Stämmen und nach der entscheidenden gewonnenen Schlacht bei Reims gegen einige der untereinander zerstrittenen, fränkischen Adelsgeschlechter gelang es ungefähr ein Fünftel der heutigen Stammlande zu unterwerfen und die Grenzen so zu befestigen, daß die nachfolgenden Angriffe zur Neuaufrichtung des fränkischen Herrscherhauses fehlschlugen. Die Siedler gründeten indessen die Stadt "New York", welche sich später als Handelsknotenpunkt und Verwaltungszentrum der neuen englischen Provinz etablierte. Von hieraus lenkte man das spätere Geschick des angehenden Bretoniens.

Nach insgesamt 2 Jahren erreichte den mittlerweile zum Baron erhobenen Ector von York die Mitteilung, daß seine Mission auf dem Festland beendet sei und man ihn mit seinen Gefolgsleuten dringend im Konflikt gegen die trotzenden Schotten brauche. Seinen Posten sollte nun ein ernannter Gouverneur der Majestät bekleiden. Dem Baron war jedoch bewußt, daß wenn er die inzwischen zu seiner neuen Heimat gewordene Kronkolonie verlassen würde, er wahrscheinlich nie wieder hierher zurückkommen könnte. Außerdem wäre er in England wieder ein Laufbursche seines Vaters, zudem als jüngster Sohn mit wenig Außichten auf ein Stück des beträchtlichen Erbes des Hauses York. Dagegen glich seine Stellung hier in der Kronkolonie in den Befugnissen der eines König. So ließ er diejenigen seiner Gefolgsleute ziehen, die weiterhin der englischen Krone zugehörig sein wollten, und rief mit den getreuesten Gefährten und dem Wohlwollen der breiten Massen der hiesigen Bevölkerung, die ihn aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs und der Hoffnung auf größere Mitbestimmung mehr als Befreier und nicht als Eroberer sahen, ein neues Reich mit Namen Bretonien und der Hauptstadt New York aus.

England, welches sich bis heute in heftigen Auseinandersetzungen mit Schottland befindet, reagierte, indem es eine kleine Abordnung von einigen tausend Mann sandte, die ausreichen sollten, um mit Waffengewalt die Ordnung in dieser rebellischen Provinz wiederherzustellen und den in englischen Augen verrückt gewordenen Ector von York wieder zur Vernunft zu bringen. Aber der hatte mit diesem Aufgebot gerechnet und die Bevölkerung Bretoniens aufgefordert, gemeinsam gegen die Besatzer zu streiten. Letztendlich kam es zu den legendären Befreiungskriegen mit der entscheidenden Schlacht bei Villeneuve, wo 2550 ausgebildete englische Soldaten gegen 6638 Bretonen stritten, von denen alle, bis auf 150 eigene Gefolgsleute Ectors, größtenteils schlecht bewaffnete Bauern waren. Die Schlacht endete damit, daß die übriggebliebenen 1349 Bretonen einige hundert verbliebene Engländer in die Flucht schlugen. Zurück blieb nur ein blutgetränktes Feld, übersät mit Leichen und Krüppeln. Dennoch feierten die glücklichen Sieger ihren großen Triumph bis in das folgende Morgengrauen.

Nach der englischen Niederlage anerkannte man dem damaligen Fürstentum Bretonien dessen Autonomie, da sich zu Hause weitaus bedeutsamere Probleme anbahnten. Die Iren hatten nämlich den Schotten ihre Hilfe im Kriege gegen die Besatzer zugesagt. Im folgenden Jahr krönte sich Ector von York zum Fürsten Bretoniens und entsagte seinem Titel als Baron von York, damit das Reich auch frei von familiärer Bindung sei. Außerdem ernannte er die neue Regierung und sorgte für ein funktionierendes Staatsgefüge. Bretonien ist heute nicht nur der erste Zufluchtsort politisch verfolgter Engländer, die wegen ihrer Religion oder Ansichten geächtet wurden - auch schottischen Clanführern, die ihre Männer zum größten Teil im Kampf gegen die englischen Besatzungsmächte verloren hatten, wurde hier Asyl gewährt, daß sie von hieraus erneut Streitkräfte organisieren konnten oder sogar hier siedelten.

Auch wenn Bretonien sich politisch stark von England distanziert, ist es doch kulturell und wirtschaftlich stark durch die Insel geprägt, besonders jetzt, wo wieder ein junger Engländer zum Fürsten Bretoniens gekrönt wurde, da der letzte Fürst und Nachfahre Ectors angeblich (siehe Gerüchte) ohne direkten, lebenden Erben starb. So bestimmte Henry von Bretonien auf seinem Sterbebett, daß Richard von York, der jüngste Sohn aus dem Hause York und damit weitläufig mit Henry verwandt, seine Nachfolge antreten solle, wie es wenig später auch geschah.

 

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