Das kleine Städtchen mit dem Namen Cocherel liegt an der Straße von Montfort nach Ervais und wurde nach dem Bach benannt an dessen Ufer es liegt. Früher lebten seine Bewohner hauptsächlich vom Viehhandel, denn viele Herden wurden dereinst auf dem Weg nach Norden an Cocherel vorbei getrieben und es war üblich, dass die Treiber und Herden an diesem günstig gelegenen Ort eine Rast einlegten. Auch das alte Schlachthaus nahe dem Marktplatz zeugt noch von dieser Zeit, denn es ist für eine Stadt dieser Größe viel zu groß. Doch die Viehhändler verlegten sich irgendwann auf andere Pfade und so wurde es lange Zeit still um die kleine Stadt am Cocherel.
Erst im Jahr 1218 änderte sich dies wieder und das behagliche Leben in Cocherel fand ein jähes Ende. Das Schlachthaus war in der Zwischenzeit zu einem Ort für Faustkämpfe geworden und mehr oder weniger finstere Gesellen fanden sich von nah und fern im Schlachthaus ein, welches bald nur noch die Blutgruben genannt wurde. Schon bald hörte auch ein Priester von diesem Treiben und er beteiligte sich an den Kämpfen. Doch die gefälschten Wetten und der Betrug, der dort herrschte, missfielen ihm und so tat er was ein rechtschaffender Priester nun einmal tut. Sich um seine Herde kümmern. Er besorgte sich ein paar Wachhunde, vertrieb die Wölfe und sorgte für Ordnung. Von diesem Tage an gab es in den Blutgruben keinen Betrug und keine abgesprochenen Kämpfe mehr und das Spektakel, welches wir heute kennen, erblühte.
Wenn heutzutage ein Kampftag in Cocherel stattfindet, dann ist es ein Freudenfest für Jung und Alt. Die Blutgruben wurden umbenannt in “Le Soleil Levante“, saubere Herbergen und Wirtschaften empfangen die Besucher von überall her und schon kurz nach dem Morgengeläut herrscht ein buntes Treiben auf den Straßen und dem Marktplatz. Gaukler sorgen für jedermanns Lachen, Musikanten spielen auf und die Rufe von Weinhändlern, Zuckerbäckern und allerlei Trödlern mischen sich zu einer Kakophonie der Sorglosigkeit. Huren und Lustknaben bieten ihre Dienste genau so an wie Buchmacher und Geldwechsler, doch noch immer wachen die strengen Augen des Priesters und seiner Compagnons Muskel Serge und Patrice die Eisenfaust über das Gewimmel.
In Cocherel gibt es keine Zuhälter, keine gefälschten Münzen und keine verschobenen Wetten bei den Faust- und Hahnenkämpfen. Und die Veteranen der Blutgruben sorgen dafür, dass es auch so bleibt. So gibt es kaum eine Sinnlichkeit und nur wenig Sünden denen nicht nachgegangen werden kann unter den wachsamen Augen des Priesters rund um das “Le Soleit Levante“.
Und unter all jenen die diesen Ort der Freude und Ausgelassenheit in ihr Herz geschlossen haben gilt die eiserne Regel:
Was in Cocherel pasiert, bleibt in Cocherel.
Also Freund, worauf wartest Du noch? Wir freuen uns auf deinen Besuch.