Gunter der Löwe ist einer der größten mentarischen Helden, der im Jahre 888 (308 ndE.) - vermutlich im Dheister - gestorben ist. In seiner Begleitung befand sich einer der seltenen mentarischen Berglöwen.
Er war der Sohn eines armen Bauern, der die Gunst des Grafen von Apelhagen gewann, indem er dessen Tochter vor einem Rudel hungriger Wölfe beschützte. Der Graf nahm ihn daraufhin in seinen Dienst auf. Nach vielen Jahren treuer Dienste und heldenhaften Taten bekam Gunter die Freiherrenwürde verliehen. Gunter wurde im Jahre 891 (311 ndE.) von der arelitischen Kirche heilig gesprochen.
Die Ballade von Gunter, dem Löwen:
In einem Steingrab ruhet
Der tapfere Recke aus,
Gunter der Löwe ruhet
Im Walde voller Graus;
Es liegt auf Gunters Grabe
Gleichwie auf einem Schild,
Ein treuer Totenwächter -
Des Löwen ehern Bild;
Der Löwe konnt´ nicht weichen,
Von seines Herren Seit´,
Von ihm, der aus den Krallen
Des Lindwurms ihn befreit;
Wo auch der Recke wandelt,
der Löwe ziehet mit,
Ziehet mit ihm wie ein Schatten,
Auf jedem Tritt und Schritt;
In einem finstren Walde
War eines Hexers Heim,
Sein Zauber war so dunkel,
Wie seines Turmes Stein;
Viele arme Wandrer
Wurden Opfer seiner Macht,
Man hört sie heut´ noch klagen,
In jeder neuen Nacht;
So zogen Edelmann und Löwe
In diesen Walde ein,
Zu stell´n den Hexenmeister,
Im Turm aus schwarzem Stein;
Doch als des Helden Auge
In Todesnöten brach,
Der Löwe still und traurig
Bei seinem Herren lag;
Beim Helden ruht der Löwe,
Hält jeden and´ren fern,
Auf ewig wacht der Löwe
Bei seinem toten Herrn;
Drum mit des Helden Namen
Geht stolz, Jahrhundert´ lang,
Der Löwe wie im Leben
Noch immer seinen Gang.