Bretonien, im März des Jahres 1215
Aufgrund von Recherchen der Mondschwingengilde war bekannt geworden, dass St. Reginald dereinst auf seinen Reisen das Land Terrion besuchte, wo ihm der Legende nach seine Sporen durch feigen Diebstahl entwendet wurden. Einige Zweifler behaupten, er habe sie nach einer durchzechten Nacht einfach in einer Schenke vergessen, andere berichten, er habe sie einer Hure als Bezahlung für deren Dienste überlassen. Doch all dies ist ohne Belang, vermag doch keine dieser Behauptungen den Wert der Sporen als Reliquie zu schmälern.
Unter der Führung von Jaques de Idou brach die Questgruppe auf, um Terrion nach den Sporen des Heiligen abzusuchen. Keinen Zweifel ließ er daran, dass er mit aller Kraft diese Reliquie erringen würde und so versammelte er sechs Mitglieder der Mondschwingengilde und eine noch größere Anzahl Streiter des Ordens des St. Reginald um sich und zog mit diesen gen Terrion.
Schnell zeigte sich, welch düsteres Land dieses Terrion ist, streiften dort doch Geister durch die Häuser der Lebenden. Des Tages bedrohten widernatürlich belebte Heuschrecken, von den Einheimischen Vogelscheuchen genannt, die unschuldigen Reisenden, während nachts dunkle Schattenwesen ihr Unwesen trieben.
Verwirrend ist dieses Land zudem in hohem Maße. So hatte die kürzlich verstorbene Herrin des Gutshofes in ihrem Gemach eine magisch geschützte Kammer errichtet. Um diese zu betreten, musste sie eine Meile durch die Wildnis laufen, auf einem Ritualstein Blut opfern, in der von Felsen versperrten Gruft ihrer Vorfahren ein magisches Lied flöten und im Speisesaal des Anwesens die Waagschalen einer Waage füllen, nur damit sich zurück in ihrem Gemach der Zugang zur geheimen Kammer öffne. Möglicherweise hatte sie, als sie sich diese Art der Absicherung erdachte, schon die dunkle Magike und der Wahnsinn dieses Ortes erfasst…
Doch keine noch so große Finsternis kann dauerhaft das Licht St. Reginalds schwächen oder verbergen, und so erkannten die Zauberkundigen, dass in dieser Kammer die Sporen St. Reginalds versteckt liegen mussten. Mächtige Zauberrituale wirkten die Mitglieder der Mondschwingengilde, eines gefährlicher als das andere, während um sie herum nur der waffenstarrende Wall aus Streitern St. Reginalds den Ansturm der dunklen Horden zurückhalten konnte. Mit Feuer zerstörten die Zauberer das verfluchte Behältnis, in dem die Reliquie so schändlich verborgen worden war. Mit Wasser schützten sie die Sporen vor Zerstörung, während ein Schutzkreis den Hauch des Todes von den Lebenden fernhielt. Magische Fäden wurden gewoben, Blut vergossen und letztlich wartete der Lohn: Ein Reliqiuenknecht konnte die Sporen an sich nehmen, auf das diese endlich den Weg zurück nach Bretonien finden würden.
Es kann kein Zweifel bestehen, dass nur das Wissen um diesen Erfolg den schwer verletzten Streitern, darunter Jaques de Idou selbst, die Kraft zu leben und weiter zu kämpfen zurückgab. Obgleich der Sieg für die Questgruppe bereits errungen war, konnte sie aufgrund der Verletzten noch nicht abreisen. So stand sie den ansonsten heillos überforderten Bauern, Dörflern und sonstigen Reisenden noch im Kampf gegen einen Nekromanten bei, der für die dunkle Magike dieses Ortes wohl verantwortlich war. Die Dörfler, die ihm durch die Anfertigung der Heuschrecken geholfen hatten, wurden zur Strecke gebracht, was zu Unmutsäußerungen führte, die ebenfalls zum Verstummen gebracht wurden.
Es heißt, Sporen müsse man sich verdienen, und wahrlich: Diesen Sieg, den Fund der Sporen des St. Reginald, hat sich die Questgruppe in Terrion wohl verdient!