Das Bankett der Brüderlichkeit '18 - Ein neuer Lordkanzler, ein neuer Bräutigam!
Damdamdadam, damdamdadam damdamdadaaham, dam….ach scheiße, ich bin aus dem Rhythmus gekommen.
Rauchschwaden am Horizont, Beklemmung in den Gassen. Wo einst Lebensfreude und Ausgelassenheit die Marktplätze beherrschten, prägen Gereiztheit und Pöbeleien das Bild. Frustriert sind Sie Woche für Woche an den Marktschreiern vorbeigeschlichen und haben gehofft, dass der Courrier doch endlich wieder etwas von sich hören lässt. Wir hätten nicht damit gerechnet, dass unsere Abstinenz so etwas auslösen würde und haben arglos das Festpreisangebot der Vätergenesungswerke „Sechs Mondesläufe Jeilheit satt!“ gebucht. Doch der Neu Yorker Courrier wäre nicht die Speerspitze des Boulevardjournalismus, wenn wir nicht mit einer Mischung aus Naivität, fehlender geistiger Reife und völliger Weigerung zur Sachlichkeit ihrem Ruf folgen und die Welt für Sie etwas verständlicher machen.
Und was trifft sich da besser als ein Besuch auf dem alljährlichen Treffen des „Qui-est-qui“ Bretoniens, auch bekannt als das Bankett der Brüderlichkeit. Wie jedes Jahr lud unser hochverehrter Lordregulator Leopold zu Wahnstein, bekannt und berühmt für seine freundliche und kumpelhafte Art, in die Grand-Champagny. Denn auch wenn Bretonien sich einer großen Gefahr ausgesetzt sieht: Das Feiern lässt man sich nicht verderben!
Doch nicht nur getanzt, getorkelt und getrunken haben die Gäste. Es wurde auch wieder hohe Politik betrieben! So ist Olbrecht zu Bossenstein nun offiziell als Lordkanzler bestätigt worden. Niemand hätte daran gezweifelt und alle jubelten ob dieser Nachricht. Unsere verehrte Lordkonsulin Lady Katalina freute sich sogar so sehr, dass sie in ihrer Ekstase den Weinkrug zerschmiss - eine tolle Frau…
Aber damit nicht genug. Jeder weiß ja, dass Bankette immer auch ein bestens geeignetes Forum sind, um Ehen anzubahnen (eine Tatsache, die sich unter bretonischen Sires nicht weit herumgesprochen hat). Doch wir würden diese Zeilen nicht schreiben, wenn sich dieses Jahr nichts daran geändert hätte.
Es hat eine Verlobung stattgefunden - und was für eine!
Kein Geringerer als unser verehrter Lordsire Jean-Jaques Birc Bijou Armand de la Croix-Pastis (oder Bebe, wie ihn der Volksmund liebevoll nennt), wird zukünftiger Gatte der Yddländer Baronin Agnes Marti von Norderforst! Jetzt sind Sie platt oder? Wir konnten es zuerst auch kaum glauben. Was für ein Traumpaar!
Er, der wettergegerbte Haudegen, der es nur mit dem Blick seines verbliebenen Auges schafft, Keuschheitsgürtel zu sprengen und sie, eine Erscheinung, so kalt aber dabei so lieblich, wie der edle Meaurignysche Eiswein, unnahbar wie der bretonische Knatterlachs und aufbrausend wie…meine Mutter.
Diese Verlobung stellt alles in den Schatten. Wir werden extra Schreiber einstellen, nur um alles zur anstehenden Hochzeit in Erfahrung zu bringen und Sie, liebe Leser und Hörer, teilhaben zu lassen. Wir werden eine ganze Artikellawine in Gang setzen. Boulevardesque Reportagen wie „BeBe bekommt Besuch - zu Haus bei besonders bedeutenden Bersonen“, über Streitschriften wie „Ziegen und Fels - Yddland, das Hochland der Meere“, bis zu Hintergrundrecherchen à la „Bretoniens Panzerreiterei poliert ihre Lanzen - wir schauen den bretonischen Herren bei Vorbereitungen zu Hochzeitsturnier über die Schulter“.
Doch es erwarten Sie auch weniger ernst gemeinte Beiträge. In Planung unter anderem: „Frisches Blut für Bretonien. Was passiert, wenn man außerhalb der Familie heiratet - ein Gastbeitrag des Universalgelehrten Parge Lenis“
Nichts sollen Sie vom neuen Traumpaar der Mittellande nicht hören. Kein Gespräch bleibt ungehört, kein Schritt unbemerkt. Doch ein kleiner Wehrmutstropfen bleibt: Die sechs Mondesläufe in den Vätergenesungswerken waren noch nicht vorbei…
Der Hase (Bebes Wappentier) reitet die (yddländische?) Schnecke. Warum diese einen Bart hat und eine Glatze - man weiß es nicht.